MORDSmäßig verliebt: Liebe, Mord und Mafia - Ein ziemlich krimineller Liebesroman (German Edition) by Graf Anna

Autor:Graf, Anna [Graf, Anna]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2015-01-20T16:00:00+00:00

16

Conny Engel machte sich Sorgen, wahnsinnige Sorgen und schimpfte sich permanent eine Idiotin. Wie um alles in der Welt hatte sie zulassen können, dass Sarah zu Klotz ging. Seit dem Moment, an dem Sarah in den grauen Wagen gestiegen und weggefahren war, hatte sie ihr Handy nicht mehr außer Reichweite gelegt, doch Sarah war nicht erreichbar und rief auch nicht zurück.

Was hatte der Mistkerl bloß mit ihr angestellt, wo hatte er sie hingebracht?

Seit Tom weg war, lief sie unruhig in ihrer Wohnung umher. Das naheliegendste wäre gewesen, Tom zurückzuholen und ihm die Wahrheit zu sagen, aber sie hatte Angst vor seiner Reaktion. Wahrscheinlich würde er sie einbuchten, weil sie ihn angelogen hatte. Außerdem würde sie Sarah verraten. Aber was, wenn die in Gefahr war, wenn Klotz sie wirklich irgendwo eingesperrt hatte.

Als es an der Tür klingelte, rannte Conny, in der Hoffnung, dass Tom zurückgekommen war, hin, um zu öffnen, doch vor der Tür stand Julian Frick.

Schon ein wenig enttäuscht ließ sie ihn in die Wohnung.

„Weißt du, wo Sarah ist?“, Julian klang vor Sorge außer sich. Er sah beschissen aus, das Gesicht war kreidebleich und rote Flecken hoben sich in scharfem Kontrast von seinen Wangen ab.

„Ich muss wissen, wo sie steckt“, sagte er eindringlich. „Die Bullen machen mir die Hölle heiß, die überwachen das Hotel und sie haben das Hoteltelefon und mein Handy angezapft.“

Conny hätte sich vor Frust am liebsten die Haare gerauft.

„Ich wusste, dass es keine gute Idee war …“, flüsterte sie.

„Was war keine gute Idee?“

Seit wann hatte Julian so eine unangenehm hohe Stimme? Der Typ war vollkommen hysterisch. Er packte Conny an den Schultern und schüttelte sie.

„Los, sag mir, wo sie ist“, schrie er. „Der ganze Laden geht den Bach runter, ich weiß nicht, was ich machen soll, also, wenn du irgendwas weißt …“

Conny stieß ihn von sich.

„Verdammte Scheiße, ich weiß nicht, wo sie ist“, schrie sie zurück. „Sie ist zu Charlie Klotz gegangen und seitdem habe ich nichts mehr von ihr gehört.“

Sie ließ sich im Flur zu Boden sinken und vergrub ihr Gesicht in den Händen.

„Ich mache mir solche Vorwürfe, dass ich sie hab gehen lassen“, sagte sie erstickt. „Vielleicht hat der Klotz schon Hackfleisch aus ihr gemacht.“

„Sie ist bei Charlie Klotz?“, fragte Julian entgeistert. „Was um alles in der Welt hat sie geritten, dorthin zu gehen?“

„Er hat ihr gesteckt, dass die Bullen mit einem Haftbefehl auf sie warten, woher auch immer er das wusste. Dann hat er ihr angeboten, sie für eine Weile verschwinden zu lassen und sie hat sich drauf eingelassen … und jetzt ist sie weg, einfach weg …“

Connys Stimme brach und sie fing hemmungslos an, zu weinen.

„Ich werde mir nie verzeihen, dass ich sie hab gehen lassen“, schluchzte sie.

„Ihr Weiber seid so bescheuert“, murmelte Julian, ließ Conny einfach sitzen und schlug die Wohnungstür hinter sich zu. Draußen auf der Straße holte er ein paarmal tief Luft und sammelte sich. Es tat ihm gar nicht gut, sich so aufzuregen.

Nachdenklich ging er zu seinem Wagen. Was sollte er davon halten, Sarah hatte sich ganz schön in die Tinte geritten und das Hotel mit dazu.

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